GASAG-Lexikon
 
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Rubrik: A
Abbau Zerfall chemischer Substanzen durch physikalische Einflüsse

Beim Abbau zerfallen chemische Substanzen in einfache Moleküle. Dies geschieht durch physikalische Prozesse, z.B. durch das Einwirken von Licht oder Wärme In der Abfallbehandlung spielen diese Prozesse eine große Rolle. So können Schadstoffe umgesetzt oder beseitigt werden. Es können jedoch auch Schadstoffe entstehen, wie z.B. beim Abbau von PVC.

Abblaseleitung Sicherheitseinrichtung bei Gasdruckregelanlagen

Die Abblaseleitung dient als Schutzeinrichtung zur Ableitung von kleinen Gasmengen in einer Gasdruckregelanlage. Diese Anlage wird zum Ausgleich geringer Druckspitzen genutzt und sichert somit den gewünschten Druck für die nachgelagerten Abnehmer. Darüber hinaus sichert die Einrichtung das frühzeitige Auslösen des Sicherheitsabsperrventils (SAV) bei kleinen Druckschwankungen.

Abfackeln Verbrennen von überschüssigen Gasen

Unter Abfackeln versteht man die Verbrennung überschüssiger oder nicht mehr verwendbarer Gase, wie sie bei Raffinerien und chemischen Betrieben anfallen. Je nach Montagehöhe wird zwischen Boden- oder Hochfackeln unterschieden. Um Rauchgasemissionen beim Abfackeln möglichst zu vermeiden, wird häufig Wasserdampf in den Bereich der Flamme eingeblasen.

Abgas gasförmige Verbrennungsprodukte, die durch Verbrennungsprozesse entstehen

Die beim Verbrennungsprozess entstehenden gasförmigen Verbrennungsprodukte, die das Gasgerät verlassen, werden Abgase genannt. Zu unterscheiden sind feuchte und trockene Abgase. Das feuchte Abgas beinhaltet den Wasserdampf der Abgase. Wesentliche Bestandteile des Abgases sind Stickstoff, Wasserdampf, Sauerstoff, Kohlendioxid.

Abgastemperatur Größe zur Bestimmung der Wirtschaftlichkeit von Heizungssystemen; gemessene Temperatur am Kesselstutzen des Schornsteins

Die Abgastemperatur entscheidet über die Wirtschaftlichkeit eines Heizsystems. Sie stellt eine wesentliche Größe für den Feuerungswirkungsgrad dar. Heute noch vertretbare Werte haben Gebläsebrenner mit 180-250 °C, Gas-Spezialkessel mit atmosphärischem Brenner erreichen 100-150 °C. Brennwertkessel erzielen Werte unter 100 °C. Gute Brennwertkessel haben eine Temperatur von 35-55 °C. Dies zeigt sich auch in einem guten Wirkungsgrad

Abgasüberwachungseinrichtung AÜE

Die AÜE ist ein Bauteil des Gasgerätes, welches bei Abgasaustritt aus der Strömungssicherung in den Aufstellraum die Gaszufuhr unterbricht.

Abgasverluste Entweichen der an die Abgase gebunden Wärmeenergie durch den Schornstein

Die bei der Verbrennung von Brennstoffen entstehenden warmen Abgase enthalten ungenutzte Energie, die durch den Schornstein in die Umwelt entweicht. Diese Wärmemenge wird als Abgasverlust bezeichnet. Die zulässigen Höchstwerte sind in der 1. BImSchV festgelegt. In Anlagen mit einer Nennwärmeleistung über 11 kW wird die Einhaltung der Grenzwerte jährlich durch das Schornsteinfegerhandwerk überprüft. Die zu verwendenden Messgeräte müssen eine Eignungsprüfung bestehen.

Abluft abströmende Luft aus einem Raum

Abluft wird die aus einem Raum abströmende Luft genannt.

Abpinseln Dichtheitsüberprüfung an Gasinstallationsleitungen

Nach der Installation von Gasleitungen im Neubaubereich oder Erneuerungsarbeiten an bestehenden Leitungen werden die Rohrverbindungen mit einem schaumbildenden Mittel überprüft. Das an einer undichten Stelle austretende Gas schäumt dabei das Testmittel auf, so dass eine starke Blasenbildung entsteht, die von außen sichtbar wird. Oft wird eine Seifenlauge oder Spülmittel verwendet. Es werden jedoch auch eine Vielzahl an Sprays im Handel angeboten.

Abschaltvertrag Erlaubt die Unterbrechung der Energielieferung an den Kunden durch den Energieversorger

Der Abschaltvertrag ist ein mit einem Kunden bestehender Vertrag eines Energieversorgungsunternehmen. Dabei behält sich der Versorger das Recht vor, die Energielieferung zu unterbrechen. Als Gegenleistung erhält der Kunde günstigere Konditionen. Der Kunde hat dabei meist die Möglichkeit seine Energieversorgung über einen anderen Energieträger zu gewährleisten.

Abschlagszahlung Teilzahlung einer Gesamtzahlung

Bei der Abschlagszahlung leistet der Schuldner im Allgemeinen eine Teilzahlung der Geldschuld. Im Energiebereich heißt das, dass der Kunde eine monatliche (oder andere periodische) Teilzahlung leistet und diese in einer Jahresabrechnung gegen gerechnet wird.

Abseifen siehe Abpinseln
Abspüren siehe Abpinseln
Abwärme Verlust bei Energieumwandlungsprozessen

Bei den meisten Energieumwandlungsprozessen wird die im Primärenergieträger enthaltene Energie nicht vollständig genutzt. Es entsteht Abwärme in Form von warmer Luft oder von warmem Wasser.

Abzweigleitung Leitungsteil von der Verbrauchsleitung zur Geräteanschlussarmatur

Die Abzweigleitung transportiert das Medium (Erdgas) direkt zum Verbrauchsgerät und damit zur Anschlussarmatur.

Adiabatisch Adiabatisch

Ein Vorgang verläuft adiabatisch, wenn bei ihm keine Energie in Form von Wärme übertragen wird.

A-Gemeinde Gemeinde mit eigenem Verteilungsnetz

Eine A-Gemeinde ist eine Gemeinde, die ein eigenes Verteilungsnetz im Strom- bzw. Gasbereich besitzt. Dabei verfügt sie anteilig auch über eigene Erzeugungsanlagen.

Aktivkohle dient zur Reinigung und Filterung in der Gas- und Trinkwasseraufbereitung

Die Herstellung erfolgt aus Holz-, Braun- oder Steinkohle. Sie wird in der Gas- und Trinkwasseraufbereitung sowie in der Abluftreinigung verwendet. Aktivkohle wird als Adsorptionsmittel mit einer großen, spezifischen Oberfläche bezeichnet. Dadurch übernimmt sie eine Reinigungs- und Filterwirkung.

Allokation Allokation, die Bindung oder Verteilung von Ressourcen in oder auf unterschiedliche(n) Verwendungen

Eine effiziente Allokation ist das Ergebnis eines zielorientierten Einsatzes von Ressourcen (Produktionsfaktoren), der auf der Grundlage von Erwägungen über die jeweils dringlichste (oder ertragreichste) Faktornutzung erfolgt.

Allokationsverfahren siehe Allokation
Alternative Energien Solarenergie, Ökostrom, Wasserkraft, Windkraft etc.

Darunter versteht man all die Energieformen, welche nicht auf fossilen Brennstoffen basieren, wie z.B. Solarenergie, Wasser- und Windkraft.

Anbohrgerät Ein Gerät zur Herstellung eines Rohrleitungsabzweiges

Dieses Gerät dient zur Herstellung eines Abzweiges an einer Rohrleitung, die unter Druck steht, also mit Erdgas gefüllt ist. Die Gasversorgung muss dabei nicht unterbrochen werden. Die Technik wird z.B. angewendet, wenn neue Gasabnehmer an eine bestehende Erdgasleitung angeschlossen werden.

Anlagenfernüberwachung Kontrolle von Heizanlagen über eine Servicefirma

Bei der Fernüberwachung einer Heizungsanlage werden über eine zusätzliche Schnittstelle die Anlagendaten, welche die Regelung des Heizkessels meldet, an ein Faxgerät, einen Cityruf oder eine PC-Leitstelle einer Servicefirma übertragen. Die Servicefirma kann dadurch den Betrieb der Anlage kontrollieren und bemerkt Störungen sofort. Bei Bedarf kann auch das Heizungsprogramm über PC-Leitstelle oder Telefon umgeschaltet werden.

Anschlussdruck liegt beim Anschluss eines Gasgerätes an

Ist ein Fügedruck der beim Anschluss von Gasgeräten entsteht. Die GASAG stellt am Zähler Erdgas mit dem Druck von 22 mbar zur Verfügung.

Anschlusskosten Kosten für die Erstellung eines Gashausanschlusses

Die Anschlusskosten sind die Kosten, mit denen sich die Hausanschlussnehmer an der Erstellung oder an der Veränderung eines Gashausanschlusses zu beteiligen hat. Die Kosten sind regional unterschiedlich. Bei Fragen kann man sich an sein Versorgungsunternehmen wenden.

Anschlusspunkt Ort des Anschlusses

Der Anschlusspunkt legt den Ort fest, an dem ein Gasanschluss in eine bestehende Leitung installiert wird. Dabei ist es unabhängig, ob Erdgas zu- oder abgeführt wird.

Anschlusswert Volumenstrom an Brenngas in m³/h eines Gasgerätes bei Nennwärmebelastung

Unter dem Anschlusswert versteht man den Volumenstrom an Brenngas in m³/h eines Gasgerätes bei Nennwärmebelastung.

Antiklinale Geologisch günstige Struktur zur Errichtung eines Porenspeichers

Porenspeicher werden zur Speicherung von Erdgas angelegt. Dazu werden geologische Strukturen wie zum Beispiel Verwerfungen, Stratigraphische Fallen und Antiklinale genutzt. Antiklinale werden auch als Gewölbekuppel bezeichnet. Dabei bildet eine gasdichte Schicht eine Kuppel, unter der Erdgas gespeichert werden kann.

Äquivalenzfaktor Umrechnungsfaktor

Dieser Faktor dient zur kostenneutralen Umrechnung eines alternativen Brennstoffpreises in einen Bezugsbrennstoffpreis (z.B. Erdgaspreis).

Äquivalenzfaktor Umrechnungsfaktor eines alternativen Brennstoffpreises gegenüber Erdgas

Dieser Faktor dient zur kostenneutralen Umrechnung eines alternativen Brennstoffpreises in einen Erdgaspreis. Zur Faktorfindung dient das Anlegbarkeitsprinzip. Da Erdgas gegenüber Konkurrenzenergien wettbewerbsfähig sein muss, wird ein Preis ermittelt, der die Vor- und Nachteile von Erdgas gegenüber einer alternativen Energie berücksichtigt. Dieser Preis wird in Beziehung zu dem Preis der zu substituierenden Energie gesetzt.

Arbeit Wenn eine Kraft einen Körper um eine bestimmte Distanz verschiebt, verrichtet sie Arbeit am Körper. Dazu ist Energie notwendig.

Arbeit ist die Energiemenge, die von einem physikalisch abgeschlossenen System auf ein anderes übertragen wird. Die SI- Einheit der Arbeit ist Joule (1 J = 1 Nm = 1 Ws) und kann über dW = F * ds bestimmt werden. Bekanntestes Beispiel ist eine Kraft, die über eine bestimmte Strecke auf einen Körper einwirkt. An einem Körper verrichtete Arbeit kann in Wärme oder Verformung umgewandelt, gespeichert oder weitergeben werden.

Arbeitsentgelt siehe Arbeitspreis.
Arbeitspreis Erdgas Entgelt für Gasmenge

Entgelt, welches für eine Abrechnungseinheit (m³ oder kWh) der abgegebenen Gasmenge berechnet wird.

Arbitragegeschäfte Nutzung von Preisdifferenzen auf unterschiedlichen Märkten

Unter Arbitragegeschäften versteht man die Nutzung von Preisunterschieden von Produkten auf verschiedenen Märkten. Die Märkte können räumlich, zeitlich und substantiell differieren. Diese Geschäfte sind risikolos und werden auch als Back to Back Geschäfte bezeichnet.

Aromatenanlage Gewinnungsanlage von Benzol, Xylol und Toluol

In der Aromatenanlage werden Benzol, Xylol und Toluol gewonnen. Die Siedepunkte der einzelnen gewonnenen Komponenten liegen sehr nahe beieinander. Deshalb wird ein spezielles Trennverfahren - die Extraktion - angewendet. Dabei wird dem zu trennenenden Gemisch ein Lösungsmittel zugesetzt, das nur eine Komponente herauslöst und so die Stofftrennung ermöglicht. Das Lösungsmittel wird in der anschließenden Destillation wieder vom reinen Produkt getrennt. Aromaten dienen zur Herstellung von Kunstfasern, Wasch- und Lösungsmitteln. Zudem sind sie aufgrund ihres hohen Heizwertes und ihrer guten Klopffestigkeit wichtige Bestandteile des Ottokraftstoffes (sog. Additive).

Atmosphärische Brenner Transport der Verbrennungsluft mit Hilfe eines sich ausbildenden Unterdruckes des Gasstromes in die Brennkammer

Ohne Gebläse ist diese Art von Brenner besonders geräuscharm. Bei dieser Technologie wird die Verbrennungsluft mit Hilfe eines sich ausbildenden Unterdruckes des Gasstromes in die Brennkammer befördert. Bei atmosphärischen Vormischbrennern wird die Verbrennungsluft und das Gas bereits vor dem Brennraum gemischt und dann in die Brennkammer geleitet. Für kleine bis mittlere Kesselleistungen werden meist Gasbrenner ohne Gebläse verwandt. Für große thermische Leistungen werden Gasgebläsebrenner eingesetzt.

Aufstellraum Raum in dem ein Gasgerät aufgestellt und betrieben wird.

Der Aufstellraum ist der Raum, in dem sich ein Gasgerät befindet und betrieben wird. Für Aufstellungsräume gelten bestimmte bauliche und sicherheitstechnische Vorschriften. Dies sind die Musterfeuerungsverordnung (MFeuV) bzw. Länderfeuerungsverordnung und die Technischen Regeln für Gas-Installationen (DVGW-TRGI 86/96)

Auftrieb Druckgewinn über die Höhe infolge Dichteunterschiede

Auftrieb ist der Druckgewinn über die Höhe infolge von Dichteunterschieden, z.B. zwischen der kälteren, schweren Wassersäule im Rücklauf und der wärmeren, leichten Wassersäule im Vorlauf einer Heizungsanlage. Er trägt zur Heizwasserumwälzung bei (thermodynamischer Umtriebsdruck). In modernen Heizanlagen wird der Wasserumlauf vorzugsweise durch die Umwälzpumpe realisiert.

Ausdehnungsgefäß verhindert unzulässigen Überdruck in Wasserheizungen

Dies ist eine Sicherheitseinrichtung in Wasserheizungen, um unzulässigen Überdruck im System zu verhindern. Bei geschlossenen Warmwasserheizungen werden Membran-Ausdehnungsgefäße verwendet, um die Ausdehnung des Heizungswasser infolge der Erwärmung aufnehmen zu können.

Auskühlverlust Energieverluste durch Wärmeabgabe an die Umgebung

Auskühlverlust entsteht, wenn das Kesselwasser über Umgebungstemperatur angehoben ist und der Kessel dadurch Wärme an die Umgebung abgibt. Der Auskühlverlust wird deshalb von der Betriebstemperatur, der Kesselkonstruktion, insbesondere der Baugröße, der geometrischen Form und der Qualität der Wärmedämmung bestimmt. Er fließt mit dem Abgasverlust in die Bestimmung des Wirkungsgrades und Nutzungsgrades ein.

Auf den jährlichen Betriebszeitraum hochgerechnet, macht der Auskühlverlust neuer Heizkessel etwa 2 bis 4 Prozent des Brennstoffverbrauchs aus, bei älterer Bauart dagegen bis zu 20 Prozent.

Außentemperatursensor dient witterungsgeführten Temperaturregelungen von Heizungsanlagen

Dieses Bauteil dient zur Erfassung der Führungsgröße Außentemperatur bei witterungsgeführten Temperaturregelungen von Heizungsanlagen. Er wird normalerweise an der Nord- oder Nordwestwand des Gebäudes angebracht. Er sollte etwa 2 bis 2,5 m über dem Boden, für mehrgeschossige Gebäude etwa in der oberen Hälfte des zweiten Geschosses angebracht werden.

Außenwandfeuerstätte Gasgerät mit geschlossener Verbrennungskammer

Eine Außenwandfeuerstätte ist ein Gasgerät, bei dem das Erdgas in einer geschlossenen Verbrennungskammer verbrannt wird und deren Verbrennungsluft und Abgasleitungen über eine gemeinsam genutzte Windschutzeinrichtung ins Freie geführt werden.

Außenwandheizer siehe Außenwandfeuerstätte
Ausspeisemenge Gasmenge die aus dem Netz geleitet wird

Die Ausspeisemenge stellt die Gasmenge dar, die innerhalb einer Zeiteinheit aus dem Netz geleitet wird. Die Messung dieser Menge erfolgt an den sogenannten Ausspeisepunkten.

Ausspeisepunkt Entnahmepunkt des Erdgases

Im Rahmen der Verbändevereinbarungen Gas müssen beim Zugang zu den Netzen der Gasversorgungsunternehmen verschiedene Angaben, wie zum Beispiel maximal vorzuhaltende Leistung, Einspeisepunkt, Ausspeisepunkt, Zeitraum usw., vorliegen. Als Ausspeisepunkt bezeichnet man dabei den Punkt im Netz, an dem ein Kunde dem Netz Erdgas physisch entnimmt.

Ausspeisung Punkt der Gasausleitung

Ausspeisung ist die Gasausleitung aus einem bestehenden Gasversorgungnetz. Der Ort der Ausspeisung kann eindeutig festgelegt und die Gasmenge gemessen werden.